Interview mit TZDO-Geschäftsführer Dirk Stürmer: „Wir begleiten die Unternehmen als verlässlicher Partner und Unterstützer“
Seit Jahresbeginn hat Dirk Stürmer die Geschäftsführung des TechnologieZentrumDortmund (TZDO) übernommen. Im Interview spricht der 49-jährige Diplom-Ingenieur über Unterstützung für Unternehmen in der Coronakrise, beschleunigte Digitalisierungsprozesse und Zukunftsperspektiven des TZDO.
TZDO-Geschäftsführer Dirk Stürmer (2.v.l.) und die TZDO-Prokuristen Rainer Große-Kampmann (v.r.), Katja Lerke und Diego Atienza sehen sich gemeinsam mit dem gesamten TZDO-Team als verlässliche Partner und Unterstützer für die Unternehmen im TZDO und in den Kompetenzzentren. Foto oben: Roland Kentrup
Sie übernehmen die Geschäftsführung des TZDO in einer durch die Coronakrise geprägten, schwierigen Zeit: Wie sieht die Lage bei den Unternehmen im TZDO und den Kompetenzzentren aus?
Glücklicherweise sind die meisten Branchen, in denen unsere Unternehmen aktiv sind, nicht direkt von der Krise betroffen. Ferner sind viele unserer jungen Unternehmen noch im vorwettbewerblichen Bereich tätig und betreiben Forschung und Entwicklung oder sind so über Investoren oder Fördermittel finanziert. Dennoch gab es durchaus in einigen Bereichen Umsatzrückgänge und einige Unternehmen waren gezwungen, ihre Mitarbeiter temporär in Kurzarbeit zu schicken.
Was kann das TZDO in dieser Krisensituation für seine Unternehmen und Mieter tun?
Wir stehen im engen Kontakt zu unseren Unternehmen und tauschen uns sehr regelmäßig aus, so dass wir auf Krisensituationen schnell und angemessen reagieren können. Dabei stehen unser gesamtes Team sowie unser Netzwerk als Ansprechpartner bereit, um beispielsweise Unterstützungsmöglichkeiten zu identifizieren und Kontakte in unser Netzwerk zu vermitteln. Wir begleiten die Unternehmen in dieser besonderen Krisensituation als verlässlicher Partner und Unterstützer.
Wie kann das TZDO als Inkubator für Startups und innovative Technologiegründungen mit dazu beitragen, dass der gesamte Standort Dortmund gestärkt aus der Coronakrise hervorgeht?
Die größten Herausforderungen, aber auch die größten Chancen, liegen im Bereich der digitalen Transformation. In diesem sich ständig beschleunigenden Prozess werden auch viele langjährig etablierte Geschäftsmodelle hinterfragt und neu ausgerichtet. Das TZDO bildet mit seiner Vielzahl an jungen Unternehmen und Startups aus dem Bereich der Digitalisierung einen der innovativen Kerne dieses Megatrends.
Hier wird der Know-how-Transfer gelebt und es werden neue Verfahren und Lösungen entwickelt, um Veränderungsprozesse zu unterstützen. Im TZDO, in unseren Kompetenzzentren und auf dem Wissenschafts- und Technologiecampus haben wir die Enabler, die diese Digitalisierungsprozesse anstoßen, umsetzen und begleiten können: als Dienstleister, als Berater und auch als Anbieter von Prozess- und Hardwarelösungen.
Luftbild Wissenschafts- und Technologiecampus Dortmund, Foto oben: TZDO / Hans Blossey
Wie sehen Sie Ihre neue Rolle als Geschäftsführer des TZDO und Ihr Verhältnis zum Team?
Die Erfolgsgeschichte des TZDO, die seit über 35 Jahren geschrieben wird, basiert unter anderem darauf, dass wir über ein sehr erfahrenes Team verfügen, das in ein professionelles Standortnetzwerk eingebunden ist. Unsere Fachleute kennen die Bedarfe der Startups und Unternehmen sehr genau. Das ist sowohl bei der Entwicklung als auch dem Betrieb von Spezialinfrastrukturen hilfreich. Diese Expertise und die Kundennähe sind neben dem bewährten Partnernetzwerk die wichtigsten Bausteine für den Erfolg des TZDO. Ich freue mich als neuer TZDO-Geschäftsführer sehr darauf, künftig gemeinsam mit diesem kompetenten Team sowie mit starken Partnern vor Ort neue Themenfelder und Projekte zu entwickeln und in die Umsetzung zu bringen.
Wie wird sich das TZDO in den nächsten Jahren weiterentwickeln? Was sind die Themen und Technologiefelder der Zukunft?
Die digitale Transformation ist das entscheidende Querschnittsthema, das es für die einzelnen Anwendungsfelder zu übersetzen gilt. Es ist seit je her das Grundprinzip des TZDO, dass wir zukunftsweisende Anwendungsfelder in unseren Kompetenzzentren abbilden und thematisch passende Unternehmen dort zusammenführen. Nach diesem Grundprinzip werden wir weitere, neue Felder adressieren und so unser Angebots- und Standortportfolio erweitern. Dies wird sowohl durch den Aufbau neuer Infrastruktureinrichtungen aber auch durch die Entwicklung neuer virtueller Anwendungszentren geschehen.
So werden wir neben der Erweiterung des Zentrums für Produktionstechnologie Dortmund (ZfP) auf PHOENIX West um einen weiteren Bauabschnitt auch unser BioMedizinZentrumDortmund (BMZ) erweitern. Mit dem in Planung befindlichen neuen Zentrum für integrierte Wirkstoffforschung (ZIW) werden wir neue Laborkapazitäten schaffen, um eine Intensivierung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu ermöglichen.
Forschung und Entwicklung im BioMedizinZentrumDortmund, Foto oben: Roland Kentrup
Zur Person Dirk Stürmer
Mit Dirk Stürmer hat ein erfahrener Kenner der Technologie- und Gründungsszene die TZDO-Geschäftsführung zum 1. Januar 2021 übernommen. In den letzten Jahren hat der 49-jährige Diplom-Ingenieur das Zentrum für Produktionstechnologie Dortmund (ZfP) im Technologiepark PHOENIX West geleitet.
Nach einer Kfz-Mechaniker-Ausbildung hat Stürmer 2001 das Studium der Raumplanung als Diplom-Ingenieur mit dem Schwerpunkt regionale Wirtschaftsentwicklung und Strukturförderung an der Technischen Universität Dortmund abgeschlossen. Danach arbeitete er drei Jahre im „dortmund-project“ der Wirtschaftsförderung Dortmund und war dort für ein Unternehmensnetzwerk im Bereich Mikrosystemtechnik zuständig. 2004 wechselte Stürmer dann als Projektleiter zum TZDO und baute das Robotik- und Automatisierungs-Center Dortmund (RACe) auf. Parallel arbeitete er an der Konzeption und Realisierung des Zentrums für Produktionstechnologie Dortmund (ZfP), das 2008 Eröffnung feierte. Waren es zum Start des ZfP sechs Unternehmen, so sind dort heute rund 30 Unternehmen mit rund 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ansässig.
Mit Dirk Stürmer hat ein erfahrener Kenner der Technologie- und Gründungsszene die TZDO-Geschäftsführung übernommen. Foto oben: Roland Kentrup
Über das TechnologieZentrumDortmund (TZDO)
Das TechnologieZentrumDortmund (TZDO) inmitten des TechnologieParkDortmund (TPDO) gehört zu den führenden Technologiezentren in Deutschland und in Europa. Das TZDO gilt für technologieorientierte Unternehmen, Startups und Existenzgründer als erste Adresse. Über 300 Unternehmen mit rund 13.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übertragen hier ihre Forschungs- und Entwicklungsideen in marktfähige Produkte – vorwiegend in Kooperation mit der am Standort benachbarten Wissenschaft.
Hier finden Sie weitere Informationen zum TechnologieZentrumDortmund (TZDO).